Im Oberen Donautal zwischen den Kraftwerken Jochenstein und Aschach lebt der einzige im gesamten deutschsprachigen Raum erhaltene Bestand des Sterlets – der kleinsten Art der ursprünglich sechs in der Donau heimischen Störe. Diese Population wurde heuer im zweiten Jahr durch die Fischökologen der Fa. Zauner aus Engelhartszell im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht.

Nun liegen bereits wertvolle Erkenntnisse vor. Erfreulicherweise hat das große Hochwasser im letzten Jahr den Bestand offenbar nicht beeinträchtigt – es wurden heuer sogar mehr Sterlets gefangen, markiert und wieder entlassen als im Vorjahr.

Hierbei konnte eine überwiegend positive Entwicklung erkennbar werden.

Der größte Teil der Fische ist keine Kreuzung verschiedener Arten und besteht im Allgemeinen aus heimischen Donau-Fischen. Anhand der Analysen konnte jedoch auch ersichtlich werden, dass sich das Sterlet-Vorkommen auf wenige hundert Tiere beschränkt. Durch spezielle an den Fischen angebrachte Sender, ist es möglich die Tiere auf ihrer „Wanderung“ entlang der Donau zu begleiten.

Mithilfe dieser Technik konnte unter anderem belegt werden, dass zwei Fische innerhalb eines Tages 25 Km stromaufwärts geschwommen sind. Das beweißt eindeutig, eine große Distanz in kurzer Zeit zurückzulegen ist für die Tiere keine allzu große Schwierigkeit. Finanziert wird dieses Projekt durch das Land Oberösterreich, den OÖ. Landesfischereiverband und die Regierung von Niederbayern unter Beteiligung des „Haus am Strom“ und als Interreg-Projekt von der EU gefördert.

Das bisher so erfolgreiche Projekt wird in den nächsten Jahren wohl noch viele für den Erhalt dieser urtümlichen Fische entscheidende Informationen bringen. Besonders spannend wird sein, das Verhalten der mit einem Sender ausgestatteten Tiere im nächsten Frühjahr zu beobachten, um so Erkenntnisse über die Laichplätze zu gewinnen. Als eine entscheidende Maßnahme steht schon jetzt fest, dass das Entkommen oder ein Besatz gebietsfremder Störe in die Donau unbedingt unterbleiben muss, um den kleinen Jochensteiner Bestand nicht zu gefährden.